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6. Von Licht und Schatten

6. Adventstürchen

Von Licht und Schatten

Brauchtum & Selbstliebe

Heute kommt der Nikolaus. Er bringt uns Nüsse und Mandarinen. Um genau zu sein, den Braven. Die Schlimmen bekommen Besuch vom Krampus*.

 

Gut und Böse. So einfach. So plakativ. Schwarz - Weiß. Gibt es das wirklich? Und wer beurteilt was brav ist? 

 

 

Die Welt ist bunt. Sie hat viele Facetten. Es ist bestimmt nicht alles schön, aber es ist auch nicht alles schlimm. Bei weitem nicht.

Und auch wir haben unsere lichtvolleren und schattigeren Seiten. Hätten wir diese nicht, wären wir vermutlich gar nicht hier auf Erden.

 

Die Natur macht es uns vor. Der Zyklus des Jahreskreises. Vom Dunkel ins Helle, wieder zurück und immer so weiter. Fließend vom einen ins andere. Beides gemeinsam. Keines schließt das andere aus.

 

 

Wie gehen wir mit Schattenseiten um? Erkennen wir das Licht?

In anderen? In uns? 


      Nimm dir immer wieder die Zeit, deine Schatten anzusehen, um sie zu transformieren und mit ihnen zu wachsen. Sie bringen dich oft sehr weit. 


Und ich lade dich ein, erkenne an, dass alle Menschen ihre Prozesse durchlaufen. Wir haben oft eine fixe Meinung über etwas oder jemanden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir den gesamten Zyklus kennen.



Geben wir anderen nicht die Möglichkeit neben ihren Schattenseiten immer mehr ihr Licht zu entfalten, nehmen wir dies auch uns.

 

 

 

*Den Krampus hat man im 17. Jahrhundert dem Nikolaus an die Seite gestellt. Als bösen Gegenpart. Jahrhunderte vorher gab es bereits die Perchten. Diese hatten einen anderen Zweck in dieser dunklen Zeit. (Dazu in den kommenden Tagen mehr.) Und natürlich war im christlich geprägten Glauben der Menschen der Teufel verankert.

Beide lieferten Inspiration für die Kreation des Krampus, als Begleiter des Nikolaus.    

für alle

Ich habe heute keine Nüsse für dich, sondern wunderschöne, inspirierende Zeilen, die uns einladen all unsere Seiten anzunehmen und auch alle der anderen. Denn das Schöne, je mehr wir annehmen, desto harmonischer wird es.

 

 

Im Original von Kim McMillen (1996), wurde das Gedicht bekannt, da es Charlie Chaplin zugeschrieben wurde und er es anlässlich seines 70. Geburtstags 1956 vorgetragen haben soll. Dem war nicht so, doch ermöglichte diese Verwechslung die unglaubliche Verbreitung dieses schönen Textes.

Als ich mich selbst zu lieben begann

Als ich mich selbst zu lieben begann erkannte ich, dass Seelenschmerz und emotionales Leid nur Warnzeichen dafür sind, dass ich entgegen meiner eigenen Wahrheit lebe.

Heute weiß ich, das ist “AUTHENTISCH SEIN”.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann verstand ich, wie sehr es jemanden beeinträchtigen kann, wenn ich versuche, diesem Menschen meine Wünsche aufzuzwingen, auch wenn ich eigentlich weiß, dass der Zeitpunkt nicht stimmt und der Mensch nicht dazu bereit ist – und das gilt auch, wenn dieser Mensch ich selber bin.

Heute nenne ich das “RESPEKT”.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann, hörte ich auf, mich nach einem anderen Leben zu sehnen und ich konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung ist zu wachsen.

Heute nenne ich das “REIFE”.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann verstand ich, dass ich mich in jedem Moment und bei jeder Gelegenheit stets zur rechten Zeit am richtigen Ort befinde und alles genau zum richtigen Zeitpunkt geschieht. Von da an konnte ich gelassen sein.

Heute nenne ich das “SELBST-VERTRAUEN”.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann hörte ich auf, mich meiner eigenen Zeit zu berauben, und ich hörte auf, große Zukunftsprojekte zu entwerfen. Heute mache ich das, was mir Freude bereitet und mich glücklich macht, Dinge, dich ich gerne tue und die mein Herz zum Lachen bringen – und ich tue sie auf meine Weise und in meinem Rhythmus.

Heute nenne ich das “EINFACHHEIT”.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann, befreite ich mich von allem, was nicht gesund ist für mich – Nahrung, Menschen, Dinge, Situationen – und von allem, was mich immer wieder hinunterzog und weg von mir selbst. Anfangs nannte ich diese Haltung “gesunden Egoismus”.

Heute weiß ich, das ist “SELBSTLIEBE”.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann ließ ich es sein, immer Recht haben zu wollen, und seitdem habe ich mich viel weniger geirrt.

Heute habe ich entdeckt, das ist “DEMUT”.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann habe ich mich geweigert, immer in der Vergangenheit zu leben und mich um die Zukunft zu sorgen. Jetzt lebe ich nur für diesen Augenblick, wo ALLES stattfindet.

Heute lebe ich einfach nur Tag für Tag und nenne es “BEWUSSTHEIT”.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann erkannte ich, dass mein Denken mich verstören, unruhig und krank machen kann. Doch als ich es mit meinem Herzen verbunden hatte, wurde mein Verstand ein wertvoller Verbündeter.

Diese Verbindung nenne ich heute “HERZENSWEISHEIT”.

 

Wir brauchen uns nicht länger vor Argumenten, Konfrontationen und Problemen mit uns selbst oder anderen zu fürchten. Selbst Sterne prallen aufeinander, und es entstehen neue Welten.

Heute weiß ich: “DAS IST DAS LEBEN”!

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